Pardis Kahneh: Eine moderne Interpretation des persischen Gartens

Architekt Nima Keivani verbindet traditionelle Elemente mit modernem Design

Das Pardis Kahneh befindet sich zwischen zwei öffentlichen Gärten und wurde konzipiert, um diese beiden Grünflächen miteinander zu verbinden. Das Design des Gebäudes ist von den vertikalen persischen Gärten inspiriert, insbesondere vom Baghe Takht in Shiraz, der ähnlich wie die Hängenden Gärten von Babylon auf mehreren Terrassen angelegt ist. Die Holzoberfläche des Gebäudes weist ein spezielles Muster auf, das vom Wachstum der Blätter von Pflanzen, insbesondere der Zeder, inspiriert ist.

Das Gebäude ist ein nahezu vollständiges Beispiel für Wohnarchitektur, das die Wohnatmosphäre unter Berücksichtigung der Raumpsychologie berücksichtigt. Es versucht, die fehlende Architektur der hängenden Gärten in einem modernen Stil wiederzubeleben. Die Fassade kann kontinuierlich umgestaltet werden, sodass der Besucher immer wieder eine neue Gestalt des Gebäudes erlebt. Es handelt sich um ein Design für einen modernen Lebensstil, das jedoch das iranische Erbe bewusst in sich trägt.

Die Hauptfassade besteht aus drei Hauptmaterialien: Thermoholz für den Sonnenschutz, türkisfarbenem Stein für die Hauptfassade und Sichtbeton als ergänzendes neutrales Material für den Eingangsbereich. Jedes Panel hat einen Stahlrahmen, der mit Holz verkleidet ist. Die Paneele können nicht nur linear auf Schienen bewegt, sondern auch um Scharniere gedreht werden. Dadurch können die Bewohner die Paneele bewegen und drehen, was zu einer interaktiven, flexiblen und dynamischen Fassade führt.

Das Gebäude wurde im Februar 2013 in Teheran entworfen und die Bauarbeiten wurden im September 2017 abgeschlossen. Bei der Gestaltung des Gebäudes hat das Designteam nicht nur die historischen Aspekte der iranischen Gartenarchitektur untersucht, sondern auch persische Gärten in iranischen Miniaturmalereien analysiert. In vielen Fällen wurden die Gärten in Miniaturen verwendet, um das Paradies auf Erden darzustellen, weshalb das Wort Pardis vom Paradies abgeleitet ist.

Die größte Herausforderung bei der Gestaltung war die Berücksichtigung der vergessenen iranischen Architektur, die die Identität der Region verbirgt. Die Identität, die heute in moderner Form vorgestellt werden muss. Traditionelle architektonische Elemente sind in diesem Gebäude nicht zu sehen und selbst die verwendeten Materialien ähneln nicht ihren traditionellen Mustern. Aber die angewandte Einfachheit und Harmonie in seiner Architektur und modernisierten traditionellen Konstruktion führt dazu, dass sich der Bewohner in einem modernen Haus mit traditionellen Gefühlen und Atmosphäre wiederfindet.

Das Design wurde mit dem Bronze A' Architecture, Building and Structure Design Award 2021 ausgezeichnet. Dieser Preis wird für herausragende und kreativ geniale Designs vergeben, die Erfahrung und Ressourcenbewusstsein unter Beweis stellen. Sie zeichnen sich durch starke technische und kreative Fähigkeiten aus und tragen zur Verbesserung der Lebensqualität bei, indem sie die Welt zu einem besseren Ort machen.